Schweizer Statistiktage 2023 – Ohne Daten keine Statistik, keine Forschung, keine Wirtschaft!
Die Schweizer Statistiktage (GSS) finden vom 30. August bis 1. September an der Universität Basel statt. In diesem Jahr werden sie sich auf Daten konzentrieren. Sie bringen nicht nur Vorteile für die Statistik, sondern sind auch für die Gesellschaft, die Wissenschaft und die Wirtschaft von großer Bedeutung. Aus diesem Grund müssen sie zuverlässig sein und nachhaltig genutzt werden können. Der Schwerpunkt der Diskussionen in dieser Ausgabe des GSS wird auf neuen Datenquellen und modernen Analysemethoden liegen, die es ermöglichen, das volle Potenzial der Daten auszuschöpfen.
Entsprechend den Bedürfnissen der Gesellschaft wird die Arbeit der Statistiker von Zeit zu Zeit durch neue Datenquellen bereichert, z. B. in den Bereichen Wirtschaft (erste wirtschaftliche Schätzungen auf der Grundlage von Satellitendaten) oder Gleichstellung (Geschlecht, Behinderung) oder im Zusammenhang mit verschiedenen demokratischen Prozessen wie Wahlen.
Die technologischen Entwicklungen und die künstliche Intelligenz (KI) ermöglichen es, ihr Potenzial voll auszuschöpfen, insbesondere durch neue Analysemethoden.
Transparenz und Vertrauen
Die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich setzen eine Mehrfachnutzung von Daten voraus, die nur durch Interoperabilität möglich ist. Heutzutage ist nicht nur eine koordinierte Datenverwaltung, sondern auch eine gut strukturierte und effiziente Erhebung unerlässlich, um die beteiligten Akteure nicht unnötig zu überlasten.
In diesem Zusammenhang wirft der Zugang zu Daten grundlegende Fragen zu Ethik, Datenschutz und Datensicherheit auf. Um das Vertrauen der Öffentlichkeit in Staat, Wissenschaft und Wirtschaft zu erhalten, ist ein absolut transparenter Umgang mit Daten unerlässlich. Zu diesem Zweck spielen moderne Methoden eine Schlüsselrolle bei der Ausschöpfung des gesamten Datenpotenzials. Dies sind daher die Themen, auf die sich die GSS konzentrieren wird.
Achtzehn Workshops zu aktuellen Themen
Zu den Veranstaltungen, die der Öffentlichkeit an drei Tagen angeboten werden, gehören drei Workshops und achtzehn Ateliers zu Themen wie KI, offene Behördendaten und Datenkompetenz. Mehrere Redner werden über aktuelle Ereignisse im Bereich der Datenverwaltung und -nutzung sprechen. Auf dem Programm steht auch die Vorstellung mehrerer Schlüsselkonzepte durch Experten auf diesem Gebiet.
Eröffnet wird die Veranstaltung am Mittwoch, 30. August, mit einer Eröffnungsrede von Beat Jans, Präsident des Regierungsrates Basel-Stadt. Die Präsidentin der Eidgenössischen Statistikkommission Nadja Braun Binder wird die aktuellen rechtlichen Entwicklungen im Bereich Open Government Data sowie den allgemeinen rechtlichen Rahmen für die Nutzung von Daten vorstellen.
Die Präsentationen werden am Donnerstag, 31. August, mit einer Rede von Georges-Simon Ulrich, Direktor des BFS, fortgesetzt. Angesichts der Entstehung neuer Datenräume und des zunehmenden Drucks der Forschung, Zugang zu Daten zu erhalten, wird der Direktor die Frage stellen, wie öffentliche Statistiken Daten auf demokratische und legitime Weise produzieren und nutzen können.
Datenkompetenz
Ebenfalls am Donnerstag, den 31., ist ein Vortrag von Katharina Schüller über Datenkompetenz geplant. Sie ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Datenkompetenz und der Ethik und leitet seit fast 20 Jahren eine auf Datenstrategien spezialisierte Beratungsfirma. Katharina Schüller spricht über den Vertrauensverlust in Politik, Verwaltung und Medien, eine mögliche Folge der Datenflut, der wir täglich ausgesetzt sind. In diesem Zusammenhang wird sie die Bedeutung der Datenkompetenz hervorheben.
Am Freitag, den 1. September, hat das Publikum schließlich die Gelegenheit, Klaus Moosmayer, Chief Ethics, Risk and Compliance Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Novartis, zu hören. Letzterer wird erörtern, wie KI in seinem Unternehmen eingesetzt wird, um u. a. den Zugang zu Patienten, die Arzneimittelentdeckung oder die Automatisierung zu verbessern. Sie wird auch die von Novartis eingerichteten Prozesse vorstellen, die einen ethischen und verantwortungsvollen Einsatz von KI gewährleisten.
Thomas Bernhard, Leiter der Leichtathletikabteilung des FC Basel 1983, wird schliesslich erläutern, wie man durch ein datengestütztes Trainingsmanagement die Leistung von Nachwuchsspielern verbessert und Verletzungen vermeidet.
Das vollständige Programm der Veranstaltung ist online abrufbar unter Schweizer Statistiktage – Home (statistiktage.ch)
Medien sind willkommen
Die GSS bieten eine einzigartige Gelegenheit, Daten- und Statistikspezialisten zu treffen. Das BFS ermutigt die Medien, an dieser Veranstaltung teilzunehmen; melden Sie sich einfach beim Pressedienst des BFS an. Wir warten auf Sie!
Die Schweizer Statistiktage 2023 werden vom Statistischen Amt des Kantons Basel-Stadt, der Schweizerischen Gesellschaft für Statistik (SSS), dem Bundesamt für Statistik (BFS) und der Schweizerischen Konferenz der regionalen statistischen Ämter (KORSTAT) organisiert.
